Die gute, neue Zeit

Woher wir kommen, wohin wir gehen

Ein altes Haus muss man lieben, will man ihm eine Zukunft schenken.

Was man liebt, das kann man sich nicht aussuchen. Uns hat die Geschichte dieses Hauses schon lange gefallen, lange bevor es unseres wurde und wir uns rettungslos verliebten. Werfen Sie mit uns einen Blick zurück auf Szenen einer fast 100-jährigen Hausgeschichte!

 

Das sogenannte Doktorhaus wurde 1929/1930 in St. Peter in Villnöss nach Plänen der Architekten Amonn & Fingerle aus Bozen erbaut. 

Bauherr war zunächst der Austillerbauer Peter Messner, der Schwager. Fertiggestellt hat die Villa der spätere Gemeindearzt Dr. Johann Psaier, der mit seiner Frau Klara nach St. Peter übersiedelte.

Hobbys von Dr. Psaier waren das Reisen, das Wandern, das Fotografieren und die Berge mit ihrer Natur. Das von ihm angelegte Herbarium können Besucher in einem eigens angefertigten Schrank anschauen.

Dr. Psaier war der erste Präsident des Tourismusvereins. Er verfasste den ersten Villnösser Tourismus- und Wanderführer in Deutsch und Italienisch. Dieser ist noch heute erhältlich.

Neben der Praxis und der Familienwohnung konnten von Beginn an Feriengäste hier Zimmer mieten.

1974 erhielt das Haus als eines der ersten im Tal ein Schwimmbad. „Kaum war das Schwimmbad fertig, kam Pfarrer Perathoner zu uns und hat insbesondere auf meine Mutter eingeredet. Um das Schwimmbad müsse man ganz dicht Bäume pflanzen, damit niemand zusehen könnte. Außerdem forderte er insistent, dass Männer und Buben nur getrennt von Frauen und Mädchen das Schwimmbad benützen dürften. Mein Vater konnte darüber nur lachen.“ Aus: Villnöss. Erinnerungen von Erika Psaier, Winter 2016/2017, S. 21

Nach dem Tod des Arztes Dr. Johann Psaier führte seine Tochter Erika das Haus bis ins hohe Alter als Frühstückspension. Sie starb im Januar 2019.

2013 übernahmen wir das Haus, das jahrzehntelang unverändert geblieben war. Eine grundlegende Sanierung war wichtig, um das Haus in die Zukunft zu führen.

Die Zeit, als die Villa Messner noch das Doktorhaus war, bleibt mit einer kleinen Ausstellung im Rezeptionsbereich präsent. Die Exponate umfassen alte Hausordnungen, Hinweistafeln, religiöse Gegenstände, Fotos, Ansichtskarten und Bücher.

Max Valier war Astronom und Schriftsteller und gilt als Pionier der Raumfahrt. Mit nur 35 Jahren starb er während des Probelaufs eines neuartigen Triebwerks. Er gilt als erstes Todesopfer der Raumfahrt.

Mit seinem Schulkollegen aus Jugendtagen Dr. Johann Psaier blieb er immer eng verbunden. Schon zu Schulzeiten war Max Valier in den Sommermonaten oft zu Gast auf dem Austiller Hof. „Valier half bei den Arbeiten auf dem Feld und machte mit meinem Vater ausgedehnte Klettertouren: Fermeda, Campillertürme, […]. Abends dann beobachtete Valier mit seinem Teleskop den Mond und zeichnete einige seiner Berge […] Auch beobachtete er verschiedene Sternschnuppen. Am Ende der Ferien schrieb Valier dann auch noch ein Gedicht: „Abschied von Villnöss.“ Aus: Villnöss. Erinnerungen von Erika Psaier, Winter 2016/2017, S. 5/6

  „Meine Mutter hat Vater immer eine elektrische Birne und etwas Kuchen mitgegeben. Ich hatte immer einen Rucksack mit Äpfeln, die heute kein Mensch mehr essen würde. Der Vater stieg vor dem Haus auf das Pferd, das war sehr schön, und der Bauer griff nach dem Schwanz und ließ sich damit nachziehen.“ Aus: Villnöss. Erinnerungen von Erika Psaier, Winter 2016/2017, S. 13

„Auch wanderten wir am Sonntag regelmäßig auf die Almen, kletterten auf einen Gipfel (Sass Rigais, Furchetta) oder fuhren weiter weg.“ Aus: Villnöss. Erinnerungen von Erika Psaier, Winter 2016/2017, S. 20

„Auch wir hatten einen großen Garten, ganz zur Freude meines Vaters. Die Leute, die vorbeigingen, schauten ihn sich an und dachten sich, dass er ein Spinner sei. Laut sagten sie das natürlich nicht. Als wir mit den Tomaten anfingen, meinten die Bäuerinnen, dass dies ein Höllengewächs sei.“ Aus: Villnöss. Erinnerungen von Erika Psaier, Winter 2016/2017, S. 21


Dr. Psaier war geschickt in der Vermarktung seiner Ferienwohnungen. Bereits in den 1950er Jahren schaltete er in einer holländischen Ärztezeitung Werbeanzeigen. Holländischen Gästen gefiel das Angebot. Heute kommen die Kinder und Enkel der damaligen Gäste.

Hans Luthmann wurde 1888 in Hamburg geboren. Bis 1914 lebte er einige Jahre als Kaufmann in Shanghai, danach geriet er in japanische Kriegsgefangenschaft. In dieser Zeit brachte er sich aus Büchern selbst das Radieren bei.

Seine künftige Frau, die deutsche Botschafterin Jenny Koch, lernte er in Kobe kennen. Das Paar heiratete 1925 und war fortan viel auf Reisen. Ende der 1920er Jahre siedelten Hans und Jenny Luthmann nach Südtirol, wo sie bei einer Wanderung über das Würzjoch beim Gsoihof vorbei gekommen waren. Der Hof gefiel Luthmann, das Ehepaar mietete sich ein, Luthmann malte, fotografierte, machte Radierungen von Landschaftsmotiven aus dem Villnösstal. 1945 starb Luthmann in Gossensass im Alter von 57 Jahren an einer Angina pectoris. 

Die Geislerspitzen

Aus Dr. Psaiers Reiseführer

In einer Neuauflage ist der von  Dr. Psaier verfasste Reisführer noch heute im Tourismusverein in St. Peter erhältlich. Trotz einer Aktualisierung ist der Stil des „Erbauers“ der Villa Messner immer noch deutlich. Wenn er zum Beispiel die Geislerspitzen beschreibt:

„Die Geislerspitzen sind das Wahrzeichen und das Glanzstück des Villnösstales. Die Geisler gelten mit ihrem ziselierten, klassischen Profil als die schönste und phantastischste Dolomitengruppe. Wer je ihr Alpenglühen an einem schönen Septembertage erlebt hat, wird dieses Naturschauspiel nie vergessen. Über schwarzen Wäldern, wie entrückt aus dieser Welt, glühen und gleißen die Wände und Zacken, und die Schluchten und Grate scheinen übergossen mit blendendem Gold…“

Aus: Villnöss. Ein Dolomitental in Südtirol. Überarbeitete und ergänzte Neuauflage des Gebietsführers von Dr. Johan Psaier. HG Tourismusverein Villnöß, Mai 1993. S. 21

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